Fotos: Harald Martin u.a.
Text: Heinz Bier, Saarbrücker Zeitung vom 12.8..2024
„Wichtig ist, dass das Dorffest überhaupt stattfindet“
Hangard feierte sein 33. Dorffest mit Vereinen, Besuchern und Gästen aus der französischen Partnergemeinde Enchenberg.
HANGARD | Wer am Freitagabend in Hangard zum Dorffest wollte, der war aus verschiedenen Gründen gut beraten, sein Auto daheim zu lassen. Zum einen konnte man ohne Bedenken ein kühles Bierchen oder einen leckeren Cocktail trinken, zum anderen waren Parkplätze gegen 20 Uhr rund um die Ostertalhalle Mangelware.
Schon während des ökumenischen Gottesdienstes zwei Stunden zuvor waren vor der großen Bühne alle Plätze besetzt, wenngleich es an den Ständen auf dem Pirmin-Raber-Platz noch überschaubar war. Das galt auch für die Teilnehmerzahl. Mittlerweile nehmen nur noch fünf Hangarder Vereine am Dorffest teil, hinzu kam ein privater Stand und der Partnerschaftsausschuss aus Enchenberg war mit einem eigenen Pavillon dabei.
„Ja, es könnten mehr Vereine dabei sein“, meinte Harald Martin am Stand des Heimat- und Kulturvereins, „aber wichtig ist, dass das Dorffest überhaupt stattfindet“. Recht hatte er. Schließlich werde mit dem Dorffest auch das Dorf gefeiert, befand wenig später der Schirmherr Esra Limbacher, „und in Hangard gibt es ja eine sehr gute Dorfgemeinschaft“.
Danach genügten dem SPD-Bundestagsabgeordneten zwei Schläge, um den Gerstensaft zum Laufen zu bringen und das 33. Dorffest war offiziell eröffnet. Helmut Evert, der zuvor noch als Presbyter den Gottesdienst mitgestaltet hatte, ebenso wie Rita Schild, begrüßte als Vorsitzender des Dorffestausschusses die Besucher, die Neunkircher Bürgermeisterin Lisa Hensler, den Beigeordneten Thomas Hans und den Schirmherrn.
Vor der Messe unter freiem Himmel hatte jeder Besucher ein Tütchen mit Gummibärchen erhalten, als Sinnbild für Vielfalt, Buntheit und Zusammengehörigkeit, die Pfarrerin Dagmar Labow und Gemeindereferentin Claudia Busch zum Thema ihrer Predigt gemacht hatten. Das gemeinsame Orchester der beiden Musikvereine aus Hangard und Münchwies mit Dirigent Michael Christmann hatte den Gottesdienst musikalisch begleitet. Mit dem formellen Startschuss füllte sich der Festbereich jetzt zusehends. Sicher auch deshalb, weil sich der Wettergott am Wochenende als wahrer Freund der Hangarder zu erkennen gegeben hatte.
An den Getränkeständen der Hangarder Fußballer, der CDU und der Brunnebutzer versammelten sich die Leute, am „Le-Wa-Stand“ der Familie Lerner/Wagner dufteten die Zwiebeln zum Schweinesteak, beim TV Hangard lockten die Currywürste mit Pommes und auch bei den Freunden aus der Hangarder Partnergemeinde Enchenberg bildete sich eine Warteschleife, in der die Leute für den Flammkuchen nach Enchenberger Art und einen guten Elsässer Wein anstanden.
Der Hangarder Heimat- und Kulturverein nahm mit einem Tombolastand am Dorffest teil. Passend zur gelösten Stimmung an einem schönen Sommerabend passte die Musik der Coverband Take Four, die zusätzlich für gute Laune sorgte.
Am Samstagabend hatte der Dorffestausschuss auf Livemusik verzichtet, stattdessen versorgte Hunsrück-DJ Mario Mattes die Besucher mit Musik. Am Sonntag spielte das Orchester der beiden Musikvereine aus Hangard und Münchwies zum stimmungsvollen Frühschoppenkonzert auf.
Das Dorffest war auch der passende Anlass für eine Spendenübergabe über 4700 Euro an die Hangarder Feuerwehr. Es war der Erlös aus einem Flutopfer-Dankeschönfest im Juni, den Betroffene am Samstagabend an Löschbezirksführer Björn Braun überreichten. Auch die Kollekte des Gottesdienstes am Freitag war für die Jugendfeuerwehr bestimmt.
„Es war richtig gut“, zog Karl Jung am Stand der Hangarder CDU am Sonntagmorgen ein positives Fazit des 33. Dorffestes, das am Sonntagmittag nach Kaffee und Kuchen ausklang.